Rollböcke 171 bis 176

Rollbock 173 unter einem normalspurigen Güterwagen
Betriebs-Nr./Name Hersteller Fabriknr. Baujahr Gattung ehemalige Heimatbahnen
171 Graaff   1943 Rollbock Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH
172 Graaff   1940 Rollbock Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH
173 Graaff   1949 Rollbock Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH
174 Graaff   1949 Rollbock Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH
175 Graaff   1949 Rollbock Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH
176 Graaff   1949 Rollbock Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH

Informationen zu diesen Fahrzeugen:
Die Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf (HSA) war zusammen mit der Hoyaer Eisenbahngestellschaft (HEG) im 2. Weltkrieg von strategischer Bedeutung, da sie einen gewissen Güter- und Personenverkehr zwischen den Haupteisenbahnstrecken Bremen-Osnabrück und Bremen-Hannover unter Umgehung Bremens ermöglichte. Daher schwoll die Belastung der Bahn vor allem im Güterverkehr während des Krieges stark an. Um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, stellte die HSA ihren Güterverkehr auf Rollbockbetrieb um, um ein kosten- und zeitaufwendiges Umladen der Güter von Normal- auf Schmalspurfahrzeuge bzw. umgekehrt zu vermeiden.

Für diesen Betrieb wurde 1940 von der Waggonfabrik Elze eine erste Serie von 20 Rollböcken gebaut. Die Fahrzeuge entstanden nach NLEA-Plänen unter Verwendung altbrauchbarer Teile (Schienen und Stahlschwellen für Rahmen/Drehschemel ex Lüneburg-Soltau, Achsen von Firma Eckhardt aus Hamburg, vermutlich ex Kehdinger Kreisbahn). Zu dieser Serie gehört auch der mit Speichenradsätzen ausgerüstete heutige DEV Rollbock Nr. 172. Aufgrund der Konstruktion aus vorhandenen Materialien haben die ehemaligen HSA-Rollböcke einen relativ großen Raddurchmesser, was auch im Vergleich mit den Görlitzer Rollböcken Nr. 169 und 170 deutlich auffällt.

Die zweite, verbesserte und wiederum 20 Fahrzeuge umfassende Lieferserie von 1943 kam ebenfalls von der Waggonfabrik Elze. Diesmal wurden jedoch Neuteile verbaut, z.B. bestehen Rahmen und Drehschemel aus "Differdingträgern" (Doppel-T-Träger) und die Achsen wurden vom Bochumer Verein geliefert. Zu dieser Serie gehört auch der heutige DEV Rollbock Nr. 171, der einen Scheiben- und einen Speichenradsatz besitzt.

1949 folgte dann bereits die vierte Lieferserie, die ebenfalls 20 Fahrzeuge umfasste und wiederum von der Waggonfabrik Graaf in Elze geliefert wurde. Diesmal handelte es sich um eine Schweißkonstruktion mit Blechen und Achsen der Firma Osnabrücker Metallwerke. Aus dieser Serie stammen die mit Scheibenradsätzen ausgerüsteten DEV Rollböcke Nr. 173 bis 176.

Zuletzt wurden diese Rollböcke von den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya (VGH) auf dem schmalspurigen, ehemaligen HSA-Reststück von Bruchhausen-Vilsen nach Asendorf eingesetzt. Zusammen mit den normalspurigen Güterwagen und dem Zwischenwagen Nr. 162 dienen die Rollböcke heute wieder ihrem alten Zweck und werden im Rahmen von Sonderveranstaltungen zur Vorführung des Rollbockbetriebes genutzt.

Ein Rollbock wird bei einer Vorführung unter einen G-Wagen geschoben

Fahrzeug-Chronik Nr. 171:

Fahrzeug-Chronik Nr. 172:

Fahrzeug-Chronik Nr. 173:

Fahrzeug-Chronik Nr. 174:

Fahrzeug-Chronik Nr. 175:

Fahrzeug-Chronik Nr. 176:

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